Herdenschutzhunde 

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Zum Herdenschutz kann nicht irgendein Hund eingesetzt werden. Spezielle Schutzhunderassen sind durch jahrhunderte lange Selektion entstanden. Zur Zucht wurden Hunde aufgrund von fehlendem Prädationsverhalten und der Fähigkeit, sich sozial an andere Tiere zu binden, ausgewählt.

In der Schweiz werden vorwiegend zwei Hunderassen im Herdenschutz eingesetzt:

Der aus den italienischen Abruzzen stammende Maremmano-Abruzzese Und der aus den französichen Pyrenäen stammende Patou des Pyrénées.
   

Maremmano Abruzzesen sind weiß. Pyrenäenberghunde haben meistens braune Zeichnungen am Kopf. Die weiße Farbe der Schutzhunde hat einen Grund: wildernde Raubtiere wurden früher oft abgeschossen. Dabei kam es zu Verwechslungen mit den Schutzhunden. Helle Schutzhunde wurden in der Nacht besser gesehen und konnten so besser von Wölfen unterschieden werden und wurden weniger oft irrtümlicherweise erschossen. So hat sich die weiße Fellfarbe praktisch bei allen Schutzhunden durchgesetzt.

Ich selber finde die Abruzzen-Hunde für unser gebirgiges Land geeigneter, weil sie kleiner und wendiger sind. Ich kaufe meine Hunde in den italienischen Abruzzen von Schafbetrieben, die ich im Jahr 2002 besuchte.

 

Wölfe waren in Italien noch nie ausgestorben. In den Abruzzen leben 60 Wölfe mit 20 000 Schafen zusammen. Die Erfahrungen von den Schäfern und Schafhirten zeigen, dass man den Wolf zwar nicht wie die von ihm faszinierten Wildbiologen schätzen muss, doch ihn sehr wohl als Teil des Lebensraumes akzeptieren kann.

 

Die Milchschafe werden gemolken und liefern so nebenbei auch das Hundefutter: Molke mit Weizenkleie.

 

Wie funktioniert der Schutz:

Die Schutzfunktion der Herdenschutzhunde basiert auf der Sozialisierung mit der Herde. Auf ungewohnte Ereignisse reagieren die Schutzhunde mit Bellen. Der Hund stellt sich zwischen Herde und Eindringling. Der Angreifer versucht dem Hund auszuweichen, er wird von den Schafen abgelenkt und muss sich mit dem Verteidiger beschäftigen. Kämpfe zwischen Schutzhunden und Raubtier sind allerdings selten, da Raubtiere es sich im Allgemeinen nicht leisten können, Energie zu verschwenden. Sie gehen dem Risiko daher aus dem Weg. Deshalb reicht es bei Einzelwölfen, wie sie in der Schweiz bis jetzt vorkommen, schon aus, wenn die Schutzhunde ihr Revier markieren und dem Wolf damit anzeigen, das dieses Revier schon von einem Rudel besetzt ist.

 

  

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